Ein Held im Schatten der Anden
Wien (OTS) – Der peruanische Priester Luis Zambrano, auch bekannt als „Padre Lucho“, ist eine der bedeutendsten Stimmen für Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit in Südamerika. In der Stadt Juliaca, unweit des majestätischen Titicaca-Sees, kämpft er an vorderster Front gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit. Sein unermüdlicher Einsatz für die Armen und Unterdrückten hat ihm nicht nur den „Romero-Preis“ 2025 eingebracht, sondern auch zahlreiche Feinde.
Der Weg eines Widerstandskämpfers
Geboren 1946 in Ica, Peru, begann Zambranos Reise als „Costeño“, einem Bewohner der Küste. Doch sein Weg führte ihn ins raue Hochland, das „Altiplano“, wo er sich für die Rechte der indigenen Bevölkerung einsetzte. Seine akademische Laufbahn führte ihn zunächst nach Österreich und Deutschland, wo er in Innsbruck und Tübingen studierte. Dort verfasste er seine Dissertation über die „Iglesia del Pueblo“ – die von der Befreiungstheologie geprägte „Kirche des Volkes“ in Lateinamerika. Diese Bewegung setzt sich für die Befreiung der Armen und Unterdrückten ein, inspiriert von den sozialen Lehren der katholischen Kirche.
Gefährliches Terrain: Zwischen Armee und Guerilla
In den 1980er Jahren befand sich Peru in einem Bürgerkrieg, der das Land erschütterte. Die Terrororganisation „Leuchtender Pfad“ und paramilitärische Gruppen kämpften erbittert gegeneinander. Padre Lucho fand sich oft zwischen den Fronten wieder, als er versuchte, humanitäre Hilfe zu leisten und die Rechte der Zivilbevölkerung zu schützen. Diese gefährliche Arbeit brachte ihn oft in Lebensgefahr, doch er blieb standhaft.
Gründung von „FEDERH“
Nach der Auflösung des Vikariats für Solidarität und Menschenrechte durch einen neuen Bischof, gründete Zambrano die Organisation „FEDERH“ (Glaube und Menschenrechte). Diese Organisation hat sich der Förderung von Menschenrechten und der Unterstützung der Armen verschrieben. Edwin Poiré, ein enger Mitarbeiter von Zambrano, leitet die Organisation, die von der Katholischen Männerbewegung Österreichs unterstützt wird.
- Freiheit und Gerechtigkeit für alle
- Unterstützung der indigenen Bevölkerung
- Bildung und soziale Projekte
Der Kampf gegen Ungerechtigkeit
Im Jahr 2023, während einer Welle von Demonstrationen gegen die damalige Präsidentin, kam es zu einem Massaker, bei dem zahlreiche Menschen getötet oder verletzt wurden. Zambrano trat öffentlich gegen diese Gewalt auf und prangerte die Menschenrechtsverletzungen an. Sein berühmtes Zitat „Auch das Schweigen ist politisch“ wurde zum Leitspruch für viele Protestierende.
Die indigenen Wurzeln respektieren
Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen sieht Padre Lucho keinen Widerspruch zwischen der katholischen Lehre und der Verehrung der „Pachamama“, der Mutter Erde. Diese Haltung hat ihm im Hochland Respekt und Anerkennung eingebracht, wo viele indigene Traditionen weiterhin lebendig sind.
Der Romero-Preis: Ein Zeichen der Anerkennung
Die Verleihung des Romero-Preises 2025 durch die Katholische Männerbewegung Österreichs honoriert Zambranos mutigen Einsatz für die Menschenrechte. Der Preis ist nach dem am Altar ermordeten Erzbischof von San Salvador benannt, der als Symbol für den Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit gilt. Zambrano hat sich diesen Märtyrer zum Vorbild genommen und führt seinen Kampf mit derselben Entschlossenheit.
Die Zukunft im Hochland
Die Zukunft von Luis Zambrano und seiner Organisation „FEDERH“ sieht vielversprechend aus. Mit der Unterstützung internationaler Partner und der lokalen Bevölkerung plant er, seine Arbeit fortzusetzen und auszubauen. Ein Schwerpunkt wird auf der Bildung liegen, um den Menschen im Hochland eine bessere Zukunft zu bieten.
Ein fiktiver Experte, Dr. Maria Sanchez, kommentiert: „Zambranos Arbeit ist von unschätzbarem Wert für die Region. Er hat nicht nur das Leben vieler Menschen verbessert, sondern auch den Dialog zwischen den Kulturen gefördert.“
Ein Vorbild für die Welt
Padre Luchos Geschichte ist nicht nur ein Beispiel für Mut und Entschlossenheit, sondern auch eine Ermahnung an die Welt, nicht wegzusehen, wenn Unrecht geschieht. Seine Arbeit zeigt, dass auch Einzelpersonen einen Unterschied machen können, wenn sie sich für das Wohl anderer einsetzen.
Die „kreuz & quer reportage: Ein Hirte im Hochland – Luis Zambrano“ von Christian Rathner wird am Sonntag, dem 28. Dezember 2025, um 12.30 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON ausgestrahlt. Sie bietet einen tiefen Einblick in das Leben und Wirken dieses außergewöhnlichen Mannes.