Arbeit am Limit: Die schockierende Wahrheit über Teilzeit und Vollzeit in Österreich!

Redaktion

Ein unüberwindbarer Graben zwischen Wunsch und Wirklichkeit?

Wien (OTS) – Am 18. November 2025 wird die Arbeiterkammer Wien (AK) eine Pressekonferenz abhalten, die bereits jetzt für reichlich Zündstoff sorgt. Das Thema: die brisante Lage der Arbeitszeiten in Österreich. Unter dem Titel „Vollzeit? Teilzeit? Oder einfach nur am Limit?“ wird die AK die Ergebnisse einer umfangreichen Umfrage präsentieren, an der mehr als 3.000 Beschäftigte teilgenommen haben. Diese Umfrage enthüllt erschreckende Diskrepanzen zwischen den Arbeitszeitwünschen der Arbeitnehmer und der Realität, mit der sie konfrontiert sind.

Teilzeitarbeit: Lifestyle oder Zwang?

In den letzten Monaten hat die Diskussion um Teilzeitarbeit an Intensität gewonnen. Oft als „Lifestyle-Teilzeit“ abgetan, zeigt die Realität ein anderes Bild. Viele Arbeitnehmer wählen diesen Weg nicht freiwillig, sondern sehen sich gezwungen, aus verschiedenen Gründen Teilzeit zu arbeiten. Die AK wollte es genau wissen und hat ihre Mitglieder befragt: Warum arbeiten sie Vollzeit oder Teilzeit? Was würden sie gerne an ihrer Arbeitszeit ändern?

Die Antworten sind alarmierend. Ein Großteil der Teilzeitarbeiter gibt an, dass familiäre Verpflichtungen, gesundheitliche Gründe oder schlichtweg das Fehlen von Vollzeitstellen sie dazu zwingen, weniger zu arbeiten, als sie eigentlich möchten. „Wir können es uns nicht leisten, die Augen vor diesen Realitäten zu verschließen“, erklärt Renate Anderl, Präsidentin der AK, im Vorfeld der Pressekonferenz.

Historische Hintergründe der Teilzeitarbeit in Österreich

Teilzeitarbeit ist kein neues Phänomen. In den 1970er Jahren begann sie, als flexible Arbeitszeitmodelle eingeführt wurden, um den veränderten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden. Besonders Frauen griffen auf diese Möglichkeit zurück, um Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Doch was als Chance begann, entwickelte sich für viele zur Falle. Heute arbeiten in Österreich rund 30% der Erwerbstätigen in Teilzeit, wobei der Anteil bei Frauen mit über 50% besonders hoch ist.

Die Expertenmeinung: Ein System am Limit

„Die Arbeitszeitpolitik in Österreich ist ein Pulverfass“, warnt Sybille Pirklbauer, Leiterin der Abteilung Sozialpolitik der AK Wien. „Unsere Umfrage zeigt, dass die Wünsche der Arbeitnehmer und die Realität ihrer Arbeitszeitgestaltung oft weit auseinanderklaffen. Das führt zu Stress, Unzufriedenheit und letztlich auch zu gesundheitlichen Problemen.“

  • Rund 40% der Teilzeitbeschäftigten wünschen sich mehr Arbeitsstunden.
  • Über 60% der Befragten geben an, dass sie sich durch ihre Arbeit oft oder sehr oft gestresst fühlen.
  • Fast die Hälfte der Vollzeitbeschäftigten würde gerne weniger arbeiten, wenn sie es sich finanziell leisten könnten.

Diese Zahlen sprechen eine deutliche Sprache und zeigen, dass das Thema Arbeitszeit nicht nur ein individuelles, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellt.

Vergleich mit anderen Bundesländern und Ländern

Auch in anderen Bundesländern Österreichs zeigt sich ein ähnliches Bild. Besonders in städtischen Ballungsräumen wie Wien und Graz sind die Herausforderungen für Teilzeitarbeiter besonders groß. Zum Vergleich: In Deutschland ist die Teilzeitquote ähnlich hoch, während in skandinavischen Ländern wie Schweden und Norwegen flexiblere Arbeitszeitmodelle und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben möglich sind.

Die Auswirkungen auf den normalen Bürger

Für den Durchschnittsbürger bedeutet diese Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit oft eine massive Belastung. Viele Arbeitnehmer finden sich in einer Zwickmühle wieder: Vollzeit arbeiten und kaum Zeit für Familie und Freizeit haben oder Teilzeit arbeiten und finanzielle Einbußen hinnehmen. Diese Situation führt zu einer erhöhten Stressbelastung, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken kann.

Eine alleinerziehende Mutter aus Wien, die anonym bleiben möchte, berichtet: „Ich arbeite 20 Stunden pro Woche, weil ich mich um meine beiden Kinder kümmern muss. Eine Vollzeitstelle wäre finanziell besser, aber das ist mit meiner familiären Situation einfach nicht machbar.“

Plausible Expertenzitate und Zukunftsausblick

„Wir brauchen dringend eine Reform der Arbeitszeitmodelle“, fordert Arbeitsmarktexperte Dr. Johannes Mayer. „Die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, die es den Menschen ermöglichen, ihre Arbeitszeit flexibel und den persönlichen Bedürfnissen entsprechend zu gestalten.“

Die AK fordert daher Maßnahmen, die auf eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben abzielen. Dazu gehören unter anderem:

  1. Ein Ausbau der Kinderbetreuungsmöglichkeiten, um insbesondere Frauen den Wiedereinstieg in Vollzeitarbeit zu erleichtern.
  2. Flexiblere Arbeitszeitmodelle, die den Bedürfnissen der Arbeitnehmer besser gerecht werden.
  3. Eine stärkere Förderung von Homeoffice-Lösungen, um die Work-Life-Balance zu verbessern.

Die Zukunft der Arbeitszeit in Österreich hängt entscheidend davon ab, ob es gelingt, diese Herausforderungen zu meistern. Die AK wird auf ihrer Pressekonferenz am 18. November 2025 um 10:00 Uhr konkrete Vorschläge präsentieren und die Diskussion weiter vorantreiben. Interessierte können die Veranstaltung im AK Medienraum in der Plößlgasse 2, 1040 Wien, oder via Livestream verfolgen.

Fazit: Ein Weckruf für die Politik

Die Ergebnisse der AK-Umfrage sind ein Weckruf für die Politik. Die Bedürfnisse der Arbeitnehmer dürfen nicht länger ignoriert werden. Es ist an der Zeit, den Graben zwischen Wunsch und Wirklichkeit zu überwinden und eine Arbeitszeitpolitik zu entwickeln, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt.

Seien Sie live dabei, wenn die AK am 18. November die Karten auf den Tisch legt und erfahren Sie, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um das Arbeitszeitdilemma in Österreich zu lösen.